Das Schlimmste ist, dass der ganze Weihnachtsschmuck weg ist. Und ich will gar keinen ganz neuen kaufen. Ich will meinen geerbten. Ich wünschte, mir würde jemand von seinen Sachen etwas abgeben. Muss gar nicht neu sein, sondern lieber mit einer Geschichte.

So erzählte es mir Michael, Vater von drei Kindern am Rande einer Veranstaltung für betroffene Familien. Sie wohnten in Bad Münstereifel und haben alles verloren.

Diese Geschichte hat mich als Pfarrerin in der Flutseelsorge betroffen, traurig und nachdenklich gemacht. Ich erinnerte mich an die Geschichte eines Ehrenamtlichen, der selbst angerührt war, als er im Juli die Weihnachtskrippe eines Ehepaares nur noch auf den Sperrmüll tragen konnte.

Weihnachten ist ein emotionales Fest. Wir verbinden uns mit unseren Vorfahren über die Lieder, über die Traditionen, wie Plätzchen backen, Weihnachtsbaum und nicht selten über die vererbten oder geschenkten Dinge.

Wir, die wir in den Flutgebieten wohnen, erinnern uns an die Müllberge, Straßenzüge voller Sperrmüll, Bundesstraßen voller verlorener Erinnerungen. Und jeder einzelne Verlust schmerzt.

In dieser Katastrophe wollen wir einander beistehen und so ist mit tatkräftiger Unterstützung der Diakonie Euskirchen und Mitteln der Diakonie Katastrophenhilfe das Projekt „Weihnachtsschmuck ist mehr als Deko – Tradition teilen“ entstanden.

Es gibt viele mitfühlende Menschen, die helfen wollen. Die nicht vergessen, wie schwer manche Familien getroffen wurden und mit welchen Verlusten sie zu kämpfen haben.

Weihnachten ist das Fest der Liebe und auch das Fest der Geschenke. Die Weisen aus dem Morgenland kamen ja auch nicht mit leeren Händen zur Krippe. Sie beschenkten das kleine Kind und seine Familie gleich mit.

Darum dürfen sich hier auf dieser Plattform alle etwas wünschen. Oder es können Geschenke gemacht und eine Tradition geteilt werden. Natürlich dürfen auch ganz neue Dinge geschenkt werden, gerade bei Lichterketten ist das eine gute Idee.

Ein herzlicher Dank geht an das Team bei Q4U, die in kürzester Zeit dieses Projekt umgesetzt haben.
Der größte Dank geht an Sie und Euch alle, die ihr jetzt dieses Projekt mit Leben füllt.

Wir wünschen allen eine gesegnete Advents- und Weihnachtszeit!

Pfarrerin Judith Weichsel, 
Nadine Günther-Merzenich und das Team der Diakonie Euskirchen